Historie & Zukunft vom Haus im Park
Park & Schloss Sophienhof
Viele alte Häuser können spannende Geschichten erzählen. Hier möchten wir versuchen, von der Geschichte unseres Hauses zu berichten. Von der Errichtung des Hauses, bis Heute. Viele Informationen stammen aus verschiedenen gesammelten Zeitungsartikeln, dem Internet, Zeitzeugen Berichten und von uns. Leider können wir die Geschichte aktuell nur in diesem Umfang umreißen. Wir bemühen uns stets, alle Ergebnisse und neuen Erkenntnisse der Recherche hier zu sammeln, um ein gutes Gesamtbild zu erzeugen.
Übrigens: Auf unserem Instagramprofil geben wir aktuelle Eindrücke zum Leben und Geschehen im Haus, Garten und den Baustellen.
Hans Axel Tammo Graf von Schwerin, welcher 1910 Reichstagspräsident unter Wilhelm II. wurde, ließ 1880 auf seinem Gut Sophienhof aus dem alten Verwalterhaus ein fast märchenhaftes Schloss errichten.
Seit dem 12. Jahrhundert haben mehrere Zweige der Grafenfamilie Schwerin das Land urbar gemacht und für Arbeit und Essen gesorgt. Für den Bau wurde angeblich der deutsche Architekt Otto Brückwald beauftragt, der heute vor allem für das Bayreuther Festspielhaus bekannt ist.
Um das Schloss weitete sich der große Park mit seinen angelegten Wegen und vielen wertvollen und seltenen Baumarten. Gepflegte Hecken umrahmten die Weite des Parks. Ein großes Denkmal mit vier Grabsteinen erinnerte an die gefallenen Familienmitglieder des ersten Weltkrieges.
Ein Großfeuer zerstört im Dezember die dritte Etage des Hauses. Im Dorf munkelt man bis Heute, dass ein Kohle-Bügeleisen den Brand verursacht hat.
In diesem Jahr konnte das Schloss wieder hergerichtet werden. Die dritte Etage wurde nach dem Brand nie wieder aufgebaut. Man hat auf Türmchen, Zargen und Stuck verzichtet und stattdessen ein hohes Dach auf die zweite Etage gesetzt.
Durch die sowjetische Besatzung bei Kriegsende war eine Weiterführung des Gutes Sophienhof natürlich unmöglich geworden. Gräfin Margarete von Schwerin versuchte trotzdem zu bleiben. Zu diesem Zeitpunkt fast allein auf dem Gut ist sie trotz Lebensgefahr im Mai 1945 in ein Gartenhaus gezogen.
Im September ist sie als Gutseigentümerin an die Sowjets verraten worden. Nur durch das beherzte Eintreten des damaligen Bürgermeisters von Ducherow (Gilgen) konnte ihre Erschießung verhindert und ihre Abreise nach Westdeutschland ermöglicht werden.
Nach 1945 kamen im Schloss Flüchtlinge und Vertriebene unter. Im Zuge der Bodenreform wurde der gesamte Besitz der Schwerins aufgeteilt. Dazu zählten unter anderem 2210 Morgen Acker, 228 Morgen Wiesen, 1400 Morgen Forst, das Schloss mit 31 Zimmern, Taglöhner und auch 10 Bienenhäuser. Das Schloss diente in dieser Zeit vielen Familien als Zuhause. Die Menschen lebten hier auf engstem Raum mit dem wenigen Hab und Gut, das ihnen nach der Flucht geblieben war.
Im harten Winter wurde alles verheizt, was brannte: historische Gegenstände, Möbel und Edelgehölze aus dem Park. Neben dem Wohnraum gab es im Haus einen Konsum, eine Eier Annahmestelle und zeitweise auch einen Kindergarten.
Die Konsum- Verkaufsstelle zog aus dem Schloss aus und auch die letzte Bewohnerin verließ nach 40 Jahren ihre dortige Wohnung. Das Schloss verfiel anschließend immer mehr, denn niemand war am Erhalt interessiert. Die Stallanlagen bewirtschaftete die LPG. Aber auch da wurden ungenutzte Gebäude dem Verfall preisgegeben.
Etwa zu diesem Zeitpunkt wurde das Grundstück von einem Bauunternehmer aus der Region gekauft und teilweise saniert. Aus dieser Zeit stammt das (heute löchrige) Dach, der gelbe Anstrich und das Dach des Turms.
Durch eine liebe Freundin wurden wir auf das Schloss aufmerksam. Eigentlich suchten wir nach einer alten Schule oder einem ähnlichen Objekt auf dem Land. Als wir das Haus zum ersten Mal betraten, konnte man vom Erdgeschoss aus den Dachboden und das kaputte Dach sehen.
Auch das Grundstück war in einem verwahrlosten Zustand. Hinzu kam, dass durch die Bodenreform kaum noch Land zum Schloss gehörte. Zum Beispiel stand der Schlossturm mitten auf dem Gemeindeweg, der fast bis ums Haus führte. Die an das Haus angrenzende Fläche wurde von anderen Menschen als Müllkippe benutzt.
Als wir uns für den Kauf des Hauses entschieden, mussten wir mehrere einzelne Grundstücke von Gemeinde und anderen Personen erwerben, um den heutigen Park zu erhalten. Wir konnten ungefähr einen Drittel der ursprünglichen Parkfläche zurück kaufen.
Ab 2002 haben wir beinahe jedes Wochenende in Sophienhof verbracht. Nicht selten standen uns Familienmitglieder, Freunde und Dorfbewohner mit tatkräftigen Händen zur Seite. Als erstes musste das Grundstück wieder urbar gemacht werden. Die Abende haben wir mit Bratwurst am Lagerfeuer verbracht – Strom gab es noch nicht.
In diesem Jahr wurde der schwere Meter-Scheid Kessel und die Pufferspeicher im hinteren Anbau am Schloss eingebaut. Die Heizanlage wurde mit einem Kran durch das offene Dach des Anbaus eingesetzt. Heute würden wir die Heizanlage definitiv anders planen, da der Großteil von Henrys Freizeit für das Holz machen und heizen draufgeht.
Es wird eng: 2008 haben wir unsere 5-Raumwohnung gegen ein Zimmer eingetauscht. Ab dem Sommer lebten wir zu fünft in einem Raum, mitten in einer Baustelle und arbeiteten uns Stück für Stück voran. Neben dem gemeinsamen Schlaf- und Wohnraum wurde in diesem Jahr die Küche fertig.
In diesem Jahr wurde die originale Haustür fertig aufgearbeitet und eingesetzt.
In diesem Jahr haben wir das Rondell vor dem Haupteingang angelegt. Als Vorlage dienten uns einige Fotos.
Die Fassaden- und Stuckarbeiten an der Vorderseite neben dem Haupteingang wurden fertiggestellt.
Die Sanierung des äußeren Eingangsbereich mit Treppe wurde 2016 beendet. Die Arbeiten wurden gerade rechtzeitig fertig, denn im Sommer 2016 heirateten wir nach 28 Jahren Partnerschaft. Auf der neuen Treppe entstand das erste Hochzeitsfoto. Außerdem wurde auch das letzte Zimmer der unteren Etage fertig – das Gästebad.
In diesem Jahr stellten wir die ersten beiden Räume in der oberen Etage fertig. Das sind der Flur und Gabis Arbeitszimmer.
Nach zwei Jahren Bauzeit hat Henry das Gartenhaus im hinteren Teil des Parks fertiggestellt. Nachdem er das Gebäude mit alten Steinen gemauert hatte, war der Wintergarten an der Reihe. Hierfür wurden Teile verbaut, die ursprünglich zur oberen Terrasse des Schlosses gehörten. Beim Kauf des Hauses haben wir diese Rahmen auf dem Grundstück gefunden und über die Jahre im Keller gelagert. Das Gartenhaus war übrigens ein Weihnachtsgeschenk an Gabriela.
Im Herbst und Winter stellten wir zwei wichtige Teile am Haus fertig. Ein Stück des Schmuckgiebels auf der Parkseite des Hauses sowie das Wohnzimmer in der oberen Etage. Eins unserer Ziele für 2021 war es, Weihnachten im neuen Wohnraum zu feiern. Es hat geklappt. Auch die Arbeiten an der Terrasse haben in diesem Jahr begonnen. Ein Sturmtief im Oktober hat uns die große Kastanie neben dem Rondell genommen und den Parkblick für immer verändert.
Im Sommer 2021 nahmen wir auch das erste Mal an den Offenen Gärten in Mecklenburg Vorpommern teil. An diesem Wochenende haben uns über 1000 Menschen besucht. Dieses Ereignis war ausschlaggebend für den Kultursommer 2022. Wir sind nach wie vor gerührt und überrascht von so viel Andrang, Austausch und Nachfrage. Vielen Dank dafür!
In diesem Jahr haben wir die Ostmauer fertiggestellt. Die große Feldsteinmauer hat es echt in sich! Die kleinere Nordmauer steht kurz vor der Vollendung.
Die Südfassade hat in diesem Jahr einen sichtbaren Sprung gemacht. Fast geschafft!
Außerdem konnten wir die alte Scheune auf der gegenüberliegenden Straßenseite erwerben! Die wird für zukünftige Pläne noch eine große Rolle spielen.
Zum Garten: ein neues Sumpfbeet ist entstanden und wir haben eine Wasserzisterne für Regenwasser eingesetzt.
Ein kleiner Ausblick für das Jahr 2024:
Wir möchte in diesem Jahr die Südfassade fertigstellen, denn auch unser schönes Haus bleibt nicht von der Witterung verschont. Darum werden wir nicht nur die Fassade, sondern auch Teile des Daches reparieren. Natürlich würden wir gern alles in einem Rutsch erledigen…allerdings ist das Dach eine der teuersten Positionen auf unserer Liste. Hier gilt also: Stück für Stück.
Außerdem wollen wir in diesem Jahr das Maschendraht-Provisorium, dass derzeit unseren Zaun und unser Tor ausmacht zu einer besseren, permanenten Alternative umwandeln.
Zu guter Letzt: die Heizungssituation. Holz-Heizung schön und gut, doch die Stunden, die Henry im Heizraum verbringt, stehen in keinem Verhältnis mehr. Hier haben wir noch keine fertige Lösung, die uns zufriedenstellt, allerdings ist klar das eine Art Hybrid her muss.